Woher wir kommen und was wir tun
Der Philadelphia-Verein e.V. wurde 1945 in Leonberg durch Missionar Christian Röckle gegründet. Seine Wurzeln hat der Philadelphia-Verein e.V. in einer geistlichen Erweckungs- und Heiligungsbewegung am Kriegsende und in der Nachkriegszeit. Damals wurden Menschen wachgerüttelt, den christlichen Glauben in ganzer Verbindlichkeit zu leben, d.h. Gottes Liebesangebot ernst zu nehmen und mit persönlicher Liebeshinwendung zu bestätigen. Daraus entstand eine ordensähnliche Lebensgemeinschaft.
Der Philadelphia-Verein e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Evangelium in Wort, Schrift und tätiger Nächstenliebe zu verbreiten.
Die diakonischen Aufgaben umfassen die Betreuung von alten und pflegebedürftigen Menschen, von Kindern und jungen Menschen sowie Erholungssuchenden. Man half, wo Hilfe am Nächsten erforderlich war.
Zum Altenheim in Leonberg kam ein Bibel- und Erholungsheim. In Ditzingen wurde ein Altenheim eingerichtet und später ein Pflegeheim gebaut. In Murrhardt erwarb der Philadelphia-Verein e.V. ein Anwesen, welches 1954 zu einer Kinderheimat umgebaut wurde. Anlass dazu war die Not der Kinder in der Nachkriegszeit und die Worte Jesu: „Wer ein solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf“. Seit 1956 ist die Philadelphia-Kinderheimat eine staatlich anerkannte Jugendhilfe-Einrichtung.
Der Philadelphia-Verein e.V. ist Mitglied im Diakonischen Werk Württemberg, seine diakonischen Einrichtungen sind den jeweiligen Fachverbänden des Diakonischen Werkes Württemberg angeschlossen.
Was uns prägt und woran wir uns orientieren
Jeder Mensch, als Ebenbild Gottes, hat seine unverlierbare Würde, seine Freiheit und seine Verantwortung. Er ist eine von Gott geschaffene, einzigartige und geliebte Persönlichkeit. Unabhängig von Lebensumständen bleiben wir gehalten von Gottes Liebe.
Dieses biblisch-christliche Menschenbild bestimmt unser Handeln und verpflichtet uns zu diakonischer Verantwortung.
Wir orientieren uns an der Heiligen Schrift mit ihren wertschätzenden Verheißungen für Entrechtete, Arme, Belastete, Benachteiligte. Von Gottes Geist lassen wir uns leiten in dem Bemühen, jungen Menschen und ihren Erziehungsberechtigten gerecht zu werden.
Diesen Menschen und anderen Kooperationspartnern bezeugen wir das Evangelium Jesu Christi in Tat und Wort, indem wir
- jede Person ohne Vorbehalte und Vorleistungen annehmen,
- die Würde jedes Menschen achten und seine Gleichwertigkeit vor Gott und den Menschen, seine Individualität und Freiheit beachten,
- Hoffnung auf Veränderung, Vergebung und Akzeptanz vermitteln,
- durch Verkündigung und Seelsorge Hilfe und Halt geben.
Wie wir die jungen Menschen begleiten und betreuen
Die Philadelphia-Kinderheimat stellt jungen Menschen innerhalb einer sozialpädagogischen und christlichen Lebensgemeinschaft einen geschützten Lebens- u. Entwicklungsraum zur Verfügung. Dort können sie Geborgenheit und Heimat finden, verlässliche Beziehungen erleben und fachliche Hilfe erfahren.
Wir helfen jungen Menschen und ihren Erziehungsberechtigten, wenn die kind- und jugendgemäße Entwicklung aufgrund von individuellen familiären oder gesellschaftlichen Bedingungen bedroht, reduziert bzw. behindert wird.
Wir arbeiten ressourcen-, lösungs-, ziel- und angebotsorientiert. Der junge Mensch mit seinen Bedürfnissen und seiner Lebensgeschichte steht im Mittelpunkt. Vorhandene Benachteiligungen, Fehlentwicklungen und Behinderungen wollen wir reduzieren und somit wünschenswerte Entwicklungen ermöglichen und sicherstellen.
Die Zusammengehörigkeit der jungen Menschen mit ihren Eltern nehmen wir ernst, pflegen Kontakte zu Angehörigen und beziehen sie soweit wie möglich in unsere Arbeit ein. Unser Ziel für den jungen Menschen ist die Verbesserung der Beziehungen zu sich selbst, zu anderen und zu Gott.
Gemeinsam mit ihm entwickeln wir Perspektiven für eine positive Lebensbewältigung und fördern die schrittweise Umsetzung im Alltag. Wir geben keinen Menschen auf, weil Gottes Möglichkeiten für die Zukunft jedes Einzelnen unbegrenzt sind.
Wie wir zusammenarbeiten und miteinander umgehen
Unser diakonisch-soziales Handeln steht auf der persönlichen Glaubensbeziehung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Jesus Christus.
Ganzheitliche Hilfe geschieht im Zusammenleben durch Beispiel, Verkündigung und Seelsorge.
Unsere Lebensgemeinschaft ist ein tragender Grund. Wir wünschen uns von den Mitarbeitern die Einstellung, dass sie – bei dem Vorhandensein einer akzeptablen Wohnmöglichkeit – die Kinderheimat auch als ihren eigenen Ort zum Leben annehmen und mitgestalten.
In unserem Hause herrscht eine Atmosphäre der Offenheit und des Vertrauens. Unsere Mitarbeiter sind zuverlässig, ehrlich und verantwortungsbewusst. Wir legen Wert auf fachliche Kompetenz und menschliche Beziehungsfähigkeit, Mitwirkung und Mitverantwortung, eigenverantwortliches Arbeiten. Unseren Dienst gestalten wir partnerschaftlich. Das bedeutet, dass wir uns gegenseitig achten, einander informieren, offen sind für Kritik, transparent arbeiten und einander unterstützen.
Jeder einzelne ist Teil einer lernenden Gemeinschaft. Über Vision und Erbe bleiben wir miteinander im Gespräch.
Wir arbeiten professionell und qualitätsorientiert. Freude an der Arbeit und Kreativität gehören zu unserem Dienst. Die Ergebnisse unserer Arbeit überprüfen wir regelmäßig.
Im Rahmen seiner Möglichkeiten bietet unser Haus für die persönliche und berufliche Weiterentwicklung Fort- und Weiterbildungen sowie Supervision an. Dazu gehört auch das Angebot seelsorgerlicher Begleitung und Zeit für Stille und Besinnung.
Wie wir wirtschaften
Eine wirtschaftlich solide Basis und leistungsgerechtes Entgelt sind nötig für eine langfristig qualitativ gute und zuverlässige Arbeit. Deshalb gehen wir mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln verantwortlich und verlässlich um. Wir verwenden sie kostenbewusst, aufgaben- und sachgerecht.
Verantwortlich für die Wirtschaftlichkeit ihres Handelns sind alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen ihrer Kompetenzen und Aufgabenstellungen.
Das Wohl der jungen Menschen, der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat in unserer Einrichtung Vorrang vor der Wirtschaftlichkeit. Im Sinne unserer Schöpfungsverantwortung handeln wir ökologisch.
Im Interesse derjenigen, die unsere Dienste in Anspruch nehmen, suchen wir die Zusammenarbeit mit Fachdiensten außerhalb unserer Einrichtung.
Eine tatkräftige und wichtige Unterstützung sind uns ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Spenden.
Wir zeigen Transparenz der Preise und Leistungen nach innen und außen.
Wie wir die gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen
Wir leben mit benachteiligten jungen Menschen zusammen und helfen ihnen, ihren Möglichkeiten entsprechend ein Leben in Würde zu führen und kompetente Mitglieder unserer Gesellschaft zu werden.
Auf der Grundlage des Kinder- und Jugendhilfegesetzes leisten wir unseren Beitrag zur gesellschaftlichen Verpflichtung, Kindern das Recht auf Erziehung und den Erziehungsberechtigten Unterstützung zu gewährleisten. Zu diesem Zweck arbeiten wir konstruktiv mit der öffentlichen Jugendhilfe und anderen Institutionen der öffentlichen Hand zusammen.
Wir wecken und fördern in jungen Menschen soziale Verantwortung. Mit unserer Arbeit sind wir in das öffentliche Leben eingebunden und zeigen was wir tun.
Das griechische Wort PHILADELPHIA heißt übersetzt geschwisterliche Liebe. Sie soll im Sinne Christi auf das tägliche Leben angewandt werden und kann dann als die bestmögliche Lebensform für unsere heutige Gesellschaft angesehen werden.
Darauf wollen wir durch unser Beispiel hinweisen und damit Veränderung bewirken.